Ein Ort der Andacht und Tradition
Die Kirche St. Lubentius im Andernacher Stadtteil Kell ist ein bedeutender Wallfahrtsort mit einer reichen Geschichte, die bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht. Bereits 1330 wurde an dieser Stelle eine Kirche erwähnt, die dem heiligen Lubentius von Kobern geweiht war. Der untere Teil des heutigen Glockenturms stammt noch aus dieser Zeit.
Barocke Erneuerung und spirituelle Bedeutung
In den Jahren 1744–1745 wurde die Kirche im barocken Stil neu errichtet. Der Turm wurde dabei aufgestockt. Ein besonderes Ereignis war die Übertragung des Gnadenbildes der schmerzhaften Mutter Gottes aus dem Karmeliterkloster Tönisstein nach Kell im Jahr 1802 – ein Meilenstein für die Entwicklung der Marienwallfahrt in der Region.
Neugotischer Neubau für wachsende Pilgerzahlen
Die stetig wachsende Zahl der Pilger führte Anfang des 20. Jahrhunderts zu einem weiteren Neubau. Der Andernacher Architekt Lubens Mandt entwarf eine zweischiffige Kirche im neugotischen Stil, die zwischen 1902 und 1905 erbaut wurde. Der Chor der alten Kirche wurde als Gnadenkapelle in den Neubau integriert, der Turm erneut erhöht.
Kunstvolle Ausstattung und lebendige Wallfahrt
Besonders eindrucksvoll sind die Kirchenfenster mit Darstellungen der Sieben Schmerzen Mariens sowie der Hochaltar mit Szenen aus dem freudenreichen Rosenkranz. Diese Elemente unterstreichen die bis heute lebendige Wallfahrtstradition.
Höhepunkt: Der Schmerzensfreitag
Jedes Jahr am Freitag vor Palmsonntag – dem Schmerzensfreitag – pilgern zahlreiche Gläubige zur Kirche St. Lubentius. Dieser Tag bildet den spirituellen Höhepunkt der Marienverehrung in Kell und macht die Kirche zu einem echten „GottesOrt“ für die Region.
Patrozinium
Heiliger Lubentius von Kobern – 13. Oktober
Öffnungszeiten
Montag – Freitag: 11:00 – 16:00 Uhr
Samstag: 14:00 Uhr – 16:00 Uhr
Sonntag: 9:30 – 16:00 Uhr