Der Andernacher Stadtteil Kell liegt auf einer Hochfläche (rd. 260 m NN) zwischen Brohltal und Pönterbachtal. Erste Nachweise einer Besiedlung liegen aus dem 5. – 3. Jahrhundert v.Chr. vor. In römischer Zeit begann der Tuffsteinabbau im Brohltal. Die in der Gemarkung entspringenden Quellen waren aufgrund ihrer heilenden Wirkung besonders geschätzt. Ein 1993 südlich von Kell entdecktes fränkisches Gräberfeld bezeugt eine Besiedlung auch im Frühmittelalter.
Erstmals erwähnt wird Kell Anfang des 12. Jahrhunderts mit der Bezeichnung „Chella“. Eng verbunden mit Kell ist die Geschichte des St. Antonius Karmeliterklosters. Laut Legende fanden 1388 Hirten aus Kell im Tönissteiner Tal ein Gnadenbild in einem brennenden Dornbusch. Dies war Anlass, eine Kapelle an der Stelle der Auffindung zu errichten. Die einsetzenden Wallfahrten führten dazu, dass 1465 das Karmeliterkloster gegründet wurde, das bis zur Säkularisierung zu Beginn des 19. Jahrhunderts bestand. Das Gnadenbild sowie Teile der Ausstattung des Klosters kamen in die Keller Pfarrkirche. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde Tönisstein von den Kölner Kurfürsten zu ihrem Lieblingsbadeort auserkoren und ausgebaut. Es erfolgte der Bau eines Schlosses und Kurfürst Clemens August ließ eine Kapelle in Form eines Rundbaus sowie das Brunnenhaus als siebenseitigen Pavillon errichten.